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Soft Skills Training in Köln mit Lothar E. Keck
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46 Eine Frage des Blickwinkels 46 Eine Frage des Blickwinkels
45 Konfliktscheuer Bauherr 45 Konfliktscheuer Bauherr
44 Teuer gewinnt! 44 Teuer gewinnt!
43 Erfolg durch Skrupellosigkeit 43 Erfolg durch Skrupellosigkeit
42 Erfolg durch Geduld 42 Erfolg durch Geduld
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39 Überraschung! 39 Überraschung!
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36 Kreative Prokrastination? 36 Kreative Prokrastination?
35 Das Gehirn schläft nicht 35 Das Gehirn schläft nicht
34 Wat dem een sin Uhl... 34 Wat dem een sin Uhl...
33 Sex sells! 33 Sex sells!
32 Blah blah blah 32 Blah blah blah
31 Die ersten 10 sec. 31 Die ersten 10 sec.
30 Kopf oder Bauch? 30 Kopf oder Bauch?
29 Verräterische Mimik 29 Verräterische Mimik
28 Dr. Murkes fieser Trick 28 Dr. Murkes fieser Trick
27 Lauter bunte Bildchen 27 Lauter bunte Bildchen
26 Gespräch zw. Mann und Frau 26 Gespräch zw. Mann und Frau
25 Büro-Stasi 25 Büro-Stasi
24 Schau mir in die Augen! 24 Schau mir in die Augen!
23 Besprechungsspionage 23 Besprechungsspionage
22 Konfliktmanagement-Nasenspray 22 Konfliktmanagement-Nasenspray
21 Hammer gegen Monsun 21 Hammer gegen Monsun
20 Divide et impera! 20 Divide et impera!
19 Ein Rezept gegen Mobbing 19 Ein Rezept gegen Mobbing
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10 Seminar-Porno 10 Seminar-Porno
09 Den Bock zum Gärtner machen 09 Den Bock zum Gärtner machen
08 ''Herr Kollege, ...'' 08 ''Herr Kollege, ...''
07 Fallgrube Hosenschlitz 07 Fallgrube Hosenschlitz
06 Die weiche Birne des Juristen 06 Die weiche Birne des Juristen
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36 Kreative Prokrastination?

… oder vielleicht "prokrastinierte Kreativität"?

Entschuldigung! Ich habe einfach nur mit Ihrer Neugier gerechnet und darauf spekuliert, dass Sie den Beitrag  32 Blah blah blah nicht gelesen haben, als ich diesen Titel erfunden habe. Hoffentlich gestehen Sie mir auch ein bisschen Selbstironie zu. Statt dieses Wortungetüm "Prokrastination" zu verwenden, hätte ich natürlich auch "Aufschieberitis" schreiben können.

… oder einfach nur "Warten bis die Zeit reif ist".

Vor ein paar Tagen, als ich mich bei der Vorbereitung eines Seminars mit den Themen Intuition, Unterbewusstsein etc. beschäftigt habe, hatte ich plötzlich ein Aha-Erlebnis, eine kleine Erleuchtung sozusagen, ein kleines Stückchen Selbsterkenntnis. Das Thema “Aufschieben” steht in der Diskussion ja meist unter einem schlechten Vorzeichen. Schon als Kind haben mir Eltern und Lehrer in Ihrem vergeblichen Bemühen, mich zu erziehen, immer wieder mal den Spruch vorgehalten: "Was Du heute kannst besorgen …" Den Rest kennen Sie. Und was mach’ ich draus? Ich richte mich immer wieder mal nach der inoffiziellen Variante "… das verschieb’ auf übermorgen!"

Wenn ich in meinem Job als Projektsteuerer wieder mal einen komplizierten Sachverhalt vor mir habe, schwierige Personen, juristische Plänkeleien, kollidierende Interessen oder besser noch alles auf einmal, dann passiert es mir, dass ich einen Brief oder einen Bericht anfange und ihn nach zwei Absätzen mit einem Gefühl der Unzufriedenheit wieder weg lege - oder erst gar nichts zu Papier bringe. Soweit es die Umstände zulassen, schiebe ich die Erledigung ein paar Tage vor mir her, denke immer wieder daran, und immer spricht eine innere Stimme aus längst vergangenen Tagen zu mir: "Schweinehund! Du weißt doch: Was Du heute kannst besorgen…"

Bisher hat das schlechte Gewissen immer mitgeredet. Aber eben nur "bisher". Seit ich mich im Rahmen meiner Seminartätigkeiten näher mit dem Thema gehirnphysiologischer Vorgänge bei der Entscheidungsfindung beschäftigt habe, weiß ich, dass ich mit meinem Aufschieben immer etwas sehr Sinnvolles getan habe. Keine Chance mehr für den kleinen Mann im Ohr mit seinen Moralpredigten!

Wie das? Ich will es Ihnen verraten:

Es gibt wissenschaftliche Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Menschen zu Entscheidungen gelangen. Ein Teilaspekt hiervon ist die Frage, ob eine bewusste, rationale Entscheidungsfindung - sozusagen mit Aufstellung und Gewichtung von Kriterien, Aufaddieren von Plus- und Minuspunkten und aktives Handeln, das sich am mathematischen Ergebnis orientiert - zu besseren Ergebnissen führt als eine spontane, intuitive, aus dem Bauch heraus. Ein Freund von mir hätte sich übrigens nach der ersten Methode beinahe einmal das Leben genommen!

Diese Studien zeigen teilweise erstaunliche Ergebnisse. Hier in Kurzform: Bei einer überschaubaren Zahl von Kriterien, d.h. bei einer geringen Komplexität waren die Testpersonen im Vorteil, die ihre Entscheidung nach der rationalen Methode trafen. Bei einer großen Zahl von Kriterien und hohem Komplexitätsgrad kam die Gruppe der Bauchentscheider zu den besseren Ergebnissen. Darüber hinaus konnte man durch eine Befragung nach einem gewissen Zeitraum  nachweisen, dass die Gruppe der Bauchentscheider insgesamt mit ihrer Entscheidung zufriedener waren als diejenigen, deren Beschluss auf rationalen Kriterien beruhte.

Zurück zu meinem Problem. Nachdem ich nun das schwierige Thema ein paar Tage vor mir her geschoben und vielleicht sogar den ein oder anderen vergeblichen Versuch eines neuen Ansatzes unternommen hatte, ist es plötzlich so weit: Heureka! Ich fange an, bin sofort im Fluss und schreibe und schreibe in einem Rutsch Satz für Satz Absatz für Absatz Seite für Seite - und alles passt! Ohne großes Nachdenken, ohne Anstrengung, druckreif und versandfertig.

Was ist da passiert?

Während ich mich mit anderen Dingen beschäftigt habe, wurde der Denkprozess offenbar "unterirdisch" fortgesetzt. Ab und zu ploppte eine kleine Blase auf, wie in einem sumpfigen Teich, die signalisierte "Hallo, ich bin noch da" (meist in Form einer Anwandlung des schlechten Gewissens), während es unten gärte - oder besser: garte. Vielleicht eine Frage der Komplexität, dass das Ergebnis Zeit benötigte. Vielleicht eine Frage des Multitasking; schließlich hatte ich in dieser Zeit ja auch andere Dinge zu erledigen. Aber irgendwann war alles komplett und mit einem großen Blub kam alles auf einmal an die Oberfläche.

Wat lernt uns das?

Der bewusste Teil unseres Gehirns arbeitet sorgfältig, sequentiell und langsam (max. ca. 50 bit/sec) wie in manchen Behörden, und wie bei einem schlecht motivierten Angestellten kommt bei Überlastung irgendwann die Frage "Was soll ich denn zuerst liegen lassen?" Ganz anders dagegen der unbewusste Teil: Blitzschnell (etliche Millionen bit/sec), irrsinnig komplex, aber dafür oft unscharf und wenig konkret, das ist Intuition. Allerdings funktioniert die nicht wie bei Goldmariechen, dem die Sterntaler von irgendwo her in den Schoß fallen. "Intuitionen fallen nicht vom Himmel. Sie basieren auf Erfahrungswissen, das sich in spontanen Gefühlsreaktionen äußert" (Thomas Goschke, Kognitionsforscher). Intuition ist die Essenz früher gemachter, irgendwo im Unterbewusstsein abgespeicherter Erfahrungen, die sich der bewussten Kontrolle entzogen haben und sich plötzlich und diffus über Körpersignale (somatische Marker), Gefühle, Geistesblitze etc. Luft verschaffen.

Es gibt jedoch keine feste Regel, die besagt, die eine oder die andere Art der Entscheidung ist die bessere. Intuition zieht auch keine zwangsläufige Handlung nach sich. Das Bewusstsein ist sehr wohl in der Lage, intuitive Regungen zu überprüfen und wenn nötig zu korrigieren. Umgekehrt ist es jedoch auch ratsam, die innere Stimme zu berücksichtigen, die uns über andere Signale als das rationale Denken den Weg weist. So schnell eine Gefühlsäußerung auch sein mag, es gibt weitere wissenschaftliche Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass sich die Qualität intuitiver Entscheidungen verbessert, lässt man ihr ausreichend Zeit, indem man sich eben nicht mit dem Thema beschäftigt. Insofern bewahrheitet sich die alte Weisheit, nach der man spontane Entscheidungen in wichtigen, vor allem in emotional aufgeladenen Angelegenheiten wenigstens einmal überschlafen sollte. Wer weiß, was sich da unterirdisch noch alles tut!


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