top-logo
Soft Skills Training in Köln mit Lothar E. Keck
Menu
Los geht's! Los geht's!
Aktuelles Aktuelles
Auf einen Blick Auf einen Blick
Persönliches Persönliches
Soft Skills Soft Skills
Seminare Seminare
Teamentwicklung, Teamführung Teamentwicklung, Teamführung
Verhandlungen führen Verhandlungen führen
Besprechungen leiten Besprechungen leiten
Besprechungsführung (Workshop) Besprechungsführung (Workshop)
Konflikte lösen Konflikte lösen
Körpersprache Körpersprache
Frei reden (Workshop) Frei reden (Workshop)
Public speaking (Workshop) Public speaking (Workshop)
Öffentlich präsentieren Öffentlich präsentieren
Berufliche Kommunikation Berufliche Kommunikation
Coaching Coaching
Präsentationscoaching Präsentationscoaching
Einzel-, Team-, Gruppencoaching Einzel-, Team-, Gruppencoaching
Echo Echo... Echo Echo...
Journal Journal
55 Augenhöhe 55 Augenhöhe
54 Experten-Balztanz 54 Experten-Balztanz
53 Machtspielchen 53 Machtspielchen
52 Si tacuisses... 52 Si tacuisses...
51 Der 'Andorra-Effekt' 51 Der 'Andorra-Effekt'
50 'Tit for tat' 50 'Tit for tat'
49 Rache ist süß 49 Rache ist süß
48 Aus den öden Fensterhöhlen... 48 Aus den öden Fensterhöhlen...
47 Verdammt! 47 Verdammt!
46 Eine Frage des Blickwinkels 46 Eine Frage des Blickwinkels
45 Konfliktscheuer Bauherr 45 Konfliktscheuer Bauherr
44 Teuer gewinnt! 44 Teuer gewinnt!
43 Erfolg durch Skrupellosigkeit 43 Erfolg durch Skrupellosigkeit
42 Erfolg durch Geduld 42 Erfolg durch Geduld
41 Erfolg durch Chaos 41 Erfolg durch Chaos
40 Erfolg durch Scheitern 40 Erfolg durch Scheitern
39 Überraschung! 39 Überraschung!
38 Teure Leberwurst 38 Teure Leberwurst
37 Alles oder Nichts 37 Alles oder Nichts
36 Kreative Prokrastination? 36 Kreative Prokrastination?
35 Das Gehirn schläft nicht 35 Das Gehirn schläft nicht
34 Wat dem een sin Uhl... 34 Wat dem een sin Uhl...
33 Sex sells! 33 Sex sells!
32 Blah blah blah 32 Blah blah blah
31 Die ersten 10 sec. 31 Die ersten 10 sec.
30 Kopf oder Bauch? 30 Kopf oder Bauch?
29 Verräterische Mimik 29 Verräterische Mimik
28 Dr. Murkes fieser Trick 28 Dr. Murkes fieser Trick
27 Lauter bunte Bildchen 27 Lauter bunte Bildchen
26 Gespräch zw. Mann und Frau 26 Gespräch zw. Mann und Frau
25 Büro-Stasi 25 Büro-Stasi
24 Schau mir in die Augen! 24 Schau mir in die Augen!
23 Besprechungsspionage 23 Besprechungsspionage
22 Konfliktmanagement-Nasenspray 22 Konfliktmanagement-Nasenspray
21 Hammer gegen Monsun 21 Hammer gegen Monsun
20 Divide et impera! 20 Divide et impera!
19 Ein Rezept gegen Mobbing 19 Ein Rezept gegen Mobbing
18 Pfui, Emotionen im Beruf! 18 Pfui, Emotionen im Beruf!
17 Die PPP-Methode gegen Stress 17 Die PPP-Methode gegen Stress
16 Hoppla - Bhai oder Bhaisahib? 16 Hoppla - Bhai oder Bhaisahib?
15 Hoppla - Eine Frage der Ehre 15 Hoppla - Eine Frage der Ehre
14 Hoppla - Hi Arthur! 14 Hoppla - Hi Arthur!
13 Hoppla - Befehle in Watte 13 Hoppla - Befehle in Watte
12 Hoppla - Höflichkeitswaffe 12 Hoppla - Höflichkeitswaffe
11 Hoppla - Da lang! 11 Hoppla - Da lang!
10 Seminar-Porno 10 Seminar-Porno
09 Den Bock zum Gärtner machen 09 Den Bock zum Gärtner machen
08 ''Herr Kollege, ...'' 08 ''Herr Kollege, ...''
07 Fallgrube Hosenschlitz 07 Fallgrube Hosenschlitz
06 Die weiche Birne des Juristen 06 Die weiche Birne des Juristen
05 Papier ist geduldig 05 Papier ist geduldig
04 Rote Karte 04 Rote Karte
03 Wer schreibt der bleibt 03 Wer schreibt der bleibt
02 Lotus-Effekt gegen Ellenbogen 02 Lotus-Effekt gegen Ellenbogen
01 Provokation: Spanische Fliege 01 Provokation: Spanische Fliege
Downloads Downloads
Kontakt Kontakt
Impressum Impressum
Bildnachweis und Copyright Bildnachweis und Copyright
Datenschutz Datenschutz
frudod


CMS & Programmierung:
frudod gmbh
Webdesign Leverkusen

25 Büro-Stasi

Das Büro in dem ich vor vielen Jahren arbeitete, hatte einen Chef, den Inhaber, und eine graue Eminenz. Die graue Eminenz war weiblich, Chefsekretärin (man sagte von ihr, dass sie zum Lachen in den Keller ginge), und war mit dem Chef liiert. Jeder wusste das und schmunzelte über die naiven Versuche, über dieses Verhältnis ein Deckmäntelchen zu breiten. So z.B. über das abendliche “Nehmen Sie mich noch ein Stück mit?” und andere Kindereien. Bis hierher wäre das Ganze ja noch die Privatangelegenheit der beiden. Die Auswirkungen im Büro waren jedoch erheblich.

Besagte Dame betrachtete die Firma, in der sie seit Gründung angestellt war, nach eigenem Bekunden als "ihr Baby". Da sie sich in die fachlichen Belange der technischen Mitarbeiter nicht einmischen konnte, hatte sie die ihr unterstellten und vom Zeitpunkt der Einstellung an zum Kadavergehorsam erzogenen Sekretärinnen zu einer Art Stasi herangezogen und hermetisch von jeder vernünftigen kollegialen Kommunikation mit den technischen Mitarbeitern abgeschirmt. Das vor allem für die Schreibarbeiten zuständige Sekretariat wurde zu einer Art Überwachungsstelle, von der aus "kritische" Projektaktivitäten (bzw. solche, die die Damen dafür hielten) weitergemeldet wurden. Entsprechende Fragen kamen dann über die Chefsekretärin und den Chef gefiltert und in zufällige Fragen verpackt an die Mitarbeiter zurück. Das Sekretariat selber funktionierte wie eine Art "Blackbox": Man warf die zu erledigenden Arbeiten ein und erhielt irgendwann ein Ergebnis zurück. Eine manchmal sinnvolle Diskussion über Form und Inhalt z.B. eines Schreibens war meist gar nicht möglich, da meist sogar die zuständige Schreibkraft “geheim” gehalten wurde. Die Kompetenzen der "Blackbox" ging sogar so weit, dass sie nicht nur auf strikte Einhaltung der Corporate Identity und des Erscheinungsbildes von Schriftstücken, Berichten etc. achteten, sondern sogar Änderung der Texte der Ingenieure und Architekten vornahmen, ohne natürlich diese noch einmal darauf hinzuweisen. Ich machte mich nach einiger Zeit des Beobachtens und zunehmender offener Kritik nicht sonderlich beliebt mit der Bemerkung "Ich dachte, ich wäre in einem Ingenieurbüro angestellt. Aber ich stelle fest, wir sind ein großes Sekretariat mit ein paar Ingenieuren dran".

Welche Blüten diese "Organisation" trieb, zeigen zwei Ereignisse:

Während des Urlaubs unseres Chefs (zufälligerweise immer gleichzeitig mit dem der Chefsekretärin) war die "Blackbox" natürlich zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Irgendwann erhielt ich eines meiner Diktate an einen von mir betreuten Auftraggeber zurück und bemerkte kurz bevor ich unterschreiben wollte eine nicht unerhebliche Änderung des Inhalts. Ich hielt es zunächst für ein Versehen und gab es entsprechend korrigiert an die "Blackbox" zurück. Wieder das gleiche Spiel. Auf meine Frage hin, was denn hier los sei, erhielt ich die Antwort von oben herab "So schreiben wir das nicht!" Ich fragte weiter, ob sie den Sachverhalt kenne, ob sie den Auftraggeber, die Umstände und die involvierten Personen kenne und den Inhalt aus dieser Sicht beurteilen könne. Ich biss auf Granit und, um die Angelegenheit auf den Punkt zu bringen war meine letzte Antwort "Gut, Sie schreiben das so nicht, und ich unterschreibe das so nicht. Das Schreiben geht raus, wenn der Chef wieder da ist. Es wird durch die Verspätung Probleme geben. Die Verantwortung tragen Sie". Die Prokura, die man mir gegeben hatte, war nicht das Papier wert, auf dem sie stand.

Das zweite Beispiel war so absurd, dass ich es nicht glauben konnte: Für eine sehr große Anzahl zusammenhängender Einzelprojekte hatte ich in nächtelanger Arbeit (übrigens unbezahlt in meiner "Freizeit") ein Terminplanungsprogramm geschrieben, das es mir ermöglichte, eine Vielzahl von Termindaten für über 100 Einzelprojekte und etliche Projektbeteiligte in kürzester Zeit zu aktualisieren und zu verteilen. Auf Knopfdruck spuckte das System exakt nach den Vorgaben unserer CI formatierte Standardschreiben an Dutzende Projektbeteiligte aus mit den aktuellen Termindaten. Ich gab diese wieder einmal in die "Blackbox" zum versenden und wunderte mich, als ich nach einigen Tagen meine Schreiben noch einmal in meinem Eingangskörbchen fand - ohne meine Unterschrift. Noch immer etwas verwirrt, entdeckte ich mehr zufällig einen Tippfehler, der systembedingt durch die verwendeten Textbausteine meines Programms gar nicht hätte entstehen können. Andere Seiten, gelegentliche andere Tippfehler. Ein Verdacht kam hoch, den ich nicht glauben wollte. Auf meine Nachfrage dann die Bestätigung: "Für das Schreiben ist das Sekretariat zuständig!" Man hatte also tatsächlich Dutzende fix und fertig geschriebene und vom System automatisch generierte Briefe noch einmal von Hand abgeschrieben und erwartete nun von mir, dass ich sie korrigieren würde. Ich schnappte mir den Chef, bat ihn, sich mir gegenüber an den Schreibtisch zu setzen und mitzuzählen. Nach drei oder vier Tastendrucken fing der Drucker an zu spucken. "Das ist das Ergebnis nächtelanger Arbeit, damit ich für die Firma effizient und gewinnbringend arbeiten kann!" sagte ich ihm. Dieses Thema - eines von vielen - war damit vom Tisch.

Nach einiger Zeit lud ich meinen Chef zum Essen ein. Ich hatte mir vorgenommen, freundlich und respektvoll Tacheles zu reden. Auch das persönliche Verhältnis zwischen ihm und der Chefsekretärin und die Auswirkungen, die sich hieraus auf die Firma ergaben, kamen dabei zur Sprache. Er hörte mir lange und aufmerksam zu. Seine Antwort war ebenso kurz, wie klar und deprimierend: "Ja, Herr Keck, ich weiß, Sie haben Recht, aber ich kann nicht anders." In diesem Augenblick empfand ich tiefes Mitleid für den Mann und sein Lebenswerk und hatte nichts mehr zu sagen.

Einige Zeit später reichte ich meine Kündigung ein - und ich war nicht der letzte.

Wat lernt uns das?

Persönliche Beziehungen in der gleichen Firma können - müssen aber nicht - problematisch sein. Wie in diesem Extremfall, können sie auch ein zerstörerisches Potential enthalten, wenn die Beteiligten in entsprechenden Positionen tätig sind und aufgrund persönlicher Abhängigkeiten die Realität, die eigene Professionalität und persönliche Integrität aus den Augen verlieren. Der künstlich aufgeworfene Graben zwischen Technik und Sekretariat verhinderte nicht nur ein kollegiales Miteinander, er wendete sich zuletzt gegen die Firma und deren Inhaber selbst. Engagierte Mitarbeiter, zumal in Schlüsselpositionen, durch überzogenes Misstrauen gängeln zu wollen, ist kontraproduktiv. Die damit heraufbeschworene innere Kündigung der Belegschaft wiegt mindestens genau so schlim, wie die dadurch entstehende Mitarbeiterfluktuation.

Werden bestimmte Grenzen überschritten und ist ein konstruktives Gespräch zur Behebung von Missständen nicht möglich, ist es Zeit zu gehen. Ich hatte nie Verständnis für Mitarbeiter, die jahrelang bei der selben Firma arbeiteten und nichts, aber auch gar nichts Positives über diese zu sagen hatten, nur Nörgeln und Jammern. Auf meine Frage “Wenn das hier alles so schlimm ist, warum gehst Du dann nicht?” habe ich meistens keine Antwort mehr bekommen.

Nach meiner Erfahrung ist es möglich, in einer geeigneten Umgebung (d.h. i.d.R. unter vier Augen) und mit dem nötigen Respekt, sachlich und frei von persönlichen Angriffen die heikelsten Themen anzusprechen. Manchmal erhält man dann auch eine ehrliche Antwort, und manchmal kann man daraufhin auch leichter seine eigenen Entscheidungen treffen.


bottom-links-adresse
Lothar E. Keck   •   Lothringer Straße 1   •   50677 Köln   •   mail@soft-skill-training.eu   •   Telefon +49 172 2048720
Benutzername:
User-Login
Ihr E-Mail
*