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Soft Skills Training in Köln mit Lothar E. Keck
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23 Besprechungsspionage 23 Besprechungsspionage
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28 Dr. Murkes fieser Trick

Als junger, noch recht unerfahrener angestellter Projektsteuerer bin ich einmal, nein, gleich mehrmals einem  meiner Vorgesetzten - nennen wir ihn "Dr. Murke" - auf den Leim gegangen. Er wandte einen einfachen, sehr wirkungsvollen aber deswegen nicht weniger fiesen Trick an, um mehr Informationen von mir zu erhalten, als ich ihm eigentlich geben wollte.

Da ich in einem Projektteam an einem entfernten Standort arbeitete, rief Dr. Murke mich häufiger abends im Hotel an, um sich nach diesem und jenem zu erkundigen. Natürlich gab es auch die ein oder andere heikle Frage: Probleme mit dem Kunden, Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Teams, Personalfragen. Natürlich gab es auch Themen, zu denen ich der Meinung war, dass sie eher innerhalb des Teams bleiben oder unter Kollegen vertraulich behandelt werden sollten. Ich wollte mich hierzu auch nicht ausfragen lassen, Chef hin oder her. Als ich wieder einmal eine heikle Frage ausweichend beantwortete, passierte etwas Seltsames, nämlich nichts! Gar nichts! Kein Kommentar, keine Diskussion, nicht einmal ein Räuspern kam aus der Leitung. Nach einigen Sekunden wurde es peinlich. Ganz automatisch sprach ich weiter. Wieder das Gleiche - Schweigen! "Hallo, Herr Dr. Murke, sind Sie noch dran?" Ein wenig blah blah von der anderen Seite, zurück zum "heiklen" Thema, und nach einigen Sätzen wieder diese überlange Pause. Ich fühlte mich äußerst unwohl, irritiert und zunehmend verärgert, da ich merkte, dass ich meinem Chef rein aus Verlegenheit, die unangenehme Pause überbrücken zu müssen, mehr gesagt hatte als ich eigentlich wollte.

Diese Situation geschah nicht nur einmal, sondern in größeren Abständen immer wieder. Zunächst wuchs in mir nur das Gefühl der Irritation und des Ärgers. Für einige Zeit merkte ich zwar, was da abging, aber der "Respekt" vor dem Chef war so stark, dass ich mich immer wieder dabei ertappte, die Verlegenheit dieser unsäglichen Pause mit Worten zu füllen. Nicht immer gelang es mir dabei, im unverbindlichen Bereich zu bleiben, und gelegentlich bemerkte ich, dass ich wieder einmal, ohne es zu wollen, zu viel gesagt hatte.

Als ich dann noch von einem Kollegen hörte, dass dieser ebenfalls mit dieser unfairen Taktik konfrontiert wurde und das gleiche Problem hatte wie ich, stand mein Entschluss fest: Chef hin oder her, der "fiese Möpp", wie man auf gut Kölsch hier sagen würde, war ER, nicht ich! ER erzeugte Peinlichkeit - gut, sollte er sie eben haben! Von da an liefen die Gespräche etwas anders. Die erste Pause - ich schwieg. Die Stille war fast unerträglich, aber ich schwieg. Nach langen, langen Sekunden rührte sich wieder die Leitung. Völlig unbeeindruckt ein paar Fragen von Dr. Murke und wieder Schweigen. "Okay", dachte ich, "will er schweigen, soll er Schweigen haben!". Langsam entspannte ich mich. Trotz und Verbissenheit wichen dem Gefühl von Triumph. "DU kriegst mich nicht mehr!" Gut, dass wir kein Bildtelefon hatten, sonst hätte er mein hämisches Grinsen gesehen als irgendwann die Frage aus dem Hörer kam "Hallo, sind Sie noch da?" "Ja, ja" sagte ich mit meiner selbstverständlichsten Stimme - und schwieg weiter. Von da ab keine Information mehr, die ich nicht freiwillig geben wollte. Nach einiger Zeit hörte dieses Spielchen endlich auf.

Wir beide - und ich befürchte auch einige meiner Kollegen - hätten einen herrlichen Beitrag leisten können zu Heinrich Bölls Satire "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen". Böll muss ihn gekannt haben!

Wat lernt uns das?

Wahrscheinlich kennen Sie ähnliche Situationen aus eigener Erfahrung: Tritt in einem Gespräch eine längere Pause ein, so wird dies von den Gesprächspartnern i.d.R. als unangenehm und peinlich empfunden. In der normalen Konversation liegt diese Schwelle bei etwa 2-3 Sekunden. Meist wird diese Stille dann durch die Fortsetzung des Gesprächs von der einen oder anderen Seite überwunden. Offensichtliche Überlegungspausen des Gesprächspartners z.B. nach einer Frage oder dramaturgische Pausen während einer Erzählung, z.B. um die Spannung zu erhöhen, bilden gelegentlich Ausnahmen, bei denen dieses Unwohlsein nicht eintritt.

Verlängert jemand die Pause nach einem offensichtlich beendeten Gesprächsbeitrag bewusst, um Peinlichkeit zu erzeugen und den Gesprächspartner zum Weitersprechen zu veranlassen, zählt dies eindeutig zu den manipulativen und damit unfairen Methoden. Auch lapidare, einsilbige Antworten haben eine ähnliche Wirkung wie das absolute Schweigen, geben jedoch dem Partner den scheinheiligen Anstrich, die Konversation aufrecht zu erhalten. Um sich vor Missbrauch dieser Art zu schützen, helfen manchmal nur harte Bandagen. Mit unsauberen Mitteln konfrontiert, hilft es manchmal nicht, höflich sein zu wollen. Wollen Sie wirklich in Edelmut untergehen? Wenn der Partner die guten Sitten verlässt, ist der Zeitpunkt gekommen, sich durchzusetzen und sich zu wehren.

Um den oben geschilderten Weg zu beschreiten und Schweigen mit Schweigen zu beantworten, benötigen Sie eine gewisse Nervenstärke, um die eintretende Peinlichkeit auszuhalten. Machen Sie sich bewusst, dass nicht Sie es sind, der diese Verlegenheit erzeugt. Sie können aber auch andere Mittel einsetzen und z.B. Ihren Beitrag deutlich abschließen, eine Frage stellen, ablenken oder das Thema wechseln. "Tja, das wars für heute. Was meinen Sie denn dazu? Sie sind so still. Wie war denn gestern Ihre Besprechung? Was macht die Familie? Was ich Sie noch fragen wollte…" usw. Damit übernehmen Sie die Initiative und bringen Ihren Gesprächspartner in Zugzwang. Je nach Situation bietet sich auch der Wechsel auf die Metaebene an, d.h. machen Sie die Art der Kommunikation zum Thema. Sprechen Sie den Partner auf die aus Ihrer Sicht künstliche Pause an, fragen Sie nach Gründen hierfür, äußern Sie Ihr Unwohlsein und decken Sie damit den Charakter der Manipulationsversuche auf.


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